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"City-Mall und die Anbindung an die Innenstadt"

Veröffentlicht am 19.03.2012 in Ortsverein

Am SPD-Stammtisch war die Anbindung der "City-Mall" an die Innenstadt ein wichtiges Thema. Martina Lachenmaier kommentiert im "Außerdem".

© Südwestpresse / Neckarchronik

Ausserdem: Eine Pille zur Beruhigung?

Die Horber Citymall entfaltet nur dann ihre Wirkung, wenn es gelingt, die Besucherströme in die Innenstadt zu leiten. Dass dies gelingt, bezweifelte die SPD-Stammtischrunde am Donnerstag im „Schiff“. Zu unattraktiv sei die Innenstadt, vor allem zu unattraktiv der Weg dorthin über die viel befahrene Christophorusbrücke, auf deren Gestaltung man wenig Einfluss habe, weil es eine Bundesstraße ist. Die Querung dieser Straße und lange Wartezeiten an der Fußgängerampel könnten Besucher abschrecken, auch die Innenstadt zu besuchen. Stadtplaner Gerhard Penck will deshalb einen Wettbewerb für Stadtplaner ausloben und erhofft sich kreative Vorschläge.
Doch bevor die Stadtplaner ans Werk gehen, dürfen die Horber ihre Vorstellungen in den Wettbewerb einspeisen. Nach der Auftaktveranstaltung im Mai werden Workshops angeboten. Die Anbindung der Citymall soll dann unter dem Aspekt des Verkehrs, der Gestaltung, des erwarteten Mehrwerts für Handel und Dienstleister diskutiert werden. Auch der Blick in andere Städte ist erlaubt. Eine weitere Gruppe soll bei der Formulierung des Auslobungstextes mitwirken, damit die Planer wissen, auf welche Aspekte die Horber am meisten Wert legen. In die Fragestellungen der Planer fließen die Workshop-Ergebnisse ein.
Karl Vandeven, selbst Planer, bezweifelte den Sinn eines Wettbewerbs: „Das ist mehr eine Volksberuhigung als eine Lösung.“ Solange das Verkehrsproblem nicht gelöst ist, werde die Anbindung schwierig. Andere vermissten Pläne und Ideen der eigenen Stadtplaner. Gibt es in der Horber Stadtverwaltung keine kreativen Planer und Architekten? Das schon. Aber bei solch großen Projekten seien externe Planer durchaus üblich, so Penck. Auch Nagold habe die innerstädtische Umgestaltung nicht selbst erdacht.
Vom Horber Händler Thomas Kreidler wurde die Meinung des Handels- und Gewerbevereins (HGV) abgefragt. Kreidler war pragmatisch. HGV-Devise sei, „alles, was an Handel in der Kernstadt stattfindet, ist besser als anderswo.“ Die schon bei der Nicklas-Planung vom HGV geforderte fußläufige Anbindung über den Steg und der Kreisverkehr seien vollzogen. Jetzt gehe es um die Schließung des Branchenmixes, Das ist der Knackpunkt für den Handel. Wenn die Anbindung der Mall nicht gelingt, seien nicht die Leerstände das Problem, sondern die Tatsache, dass mit jeder Neubelegung der Geschäfte das Handelsniveau sinkt. Fakt sei auch, dass die vorhandene Ladenfläche in Horb nicht reichen würde, um die 90 Millionen Euro Kaufkraft nach Horb zu holen. Der HGV sehe ganz klar die Chance, an der City-Mall zu partizipieren.
Ganz unkreativ war der Stammtisch dann doch nicht. Wie wäre es mit einem doppelt breiten, vielleicht sogar überhängenden Gehweg an der Brücke? Oder gleich einer Fußgängerbrücke in die Citymall? Noch ist man in der Ideenphase und da ist kreatives Überlegen erlaubt. Inwieweit die Vorstellungen der Stadtplaner zu verwirklichen sind und wer die attraktive Anbindung der Citymall an die Innenstadt bezahlt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Stadtplaner Penck zumindest setzt große Hoffnungen in den Wettbewerb. Die Anbindung gut hinzubekommen sei schwierig. Da sind kreative Köpfe gefragt. Das will sich die Stadt sogar 90000 Euro kosten lassen. „Welche Chancen haben wir sonst“, fragte Gerhard Penck. Martina Lachenmaier