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Massive Bedenken wegen einer Fusion, Meinungsaustausch zur Krankenhausdebatte

Veröffentlicht am 15.05.2009 in Stadtratsfraktion

SPD-Gemeinde- und Kreisräte mit dem Krankenhausbetriebsrat im Meinungsaustausch
Zu einem Meinungsaustausch über die Situation der medizinischen Versorgung im Kreis Freudenstadt trafen sich Vertreter der Horber SPD-Gemeinderatsfraktion, der SPD-Kreistagsfraktion und Betriebsräte der Krankenhäuser im Kreis Freudenstadt (KLF) mit ihrem Vorsitzenden Jörg Marx im Horber Hospital.

Horb/Freudenstadt. Nach einer Führung durch das Krankenhaus stand im darauf folgenden Gespräch die Zukunft der medizinischen Versorgung im Kreis Freudenstadt im Mittelpunkt. Dabei sei laut einer SPD-Pressemitteilung deutlich geworden, „dass die derzeit überwiegend negative Berichterstattung verbunden mit persönlichen Angriffen und Vorhaltungen den beiden Krankenhausstandorten erheblich schadet“.

Bei den Mitarbeitern der KLF sei zunehmend die Sorge um den Arbeitsplatz festzustellen, denn „andauernde Negativmeldungen erhöhen die Akzeptanz des Leistungsangebotes der beiden Krankenhäuser bei den Patienten im Landkreis und darüber hinaus nicht“, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Diskutiert wurde auch die personelle Situation in den Krankenhäusern. Hierbei zeigte sich, dass es derzeit generell ein großes Problem in der Krankenhauslandschaft sei, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter im Pflegedienst und besonders auch bei den Ärzten zu gewinnen. Dieses Problem sei somit nicht nur auf die Krankenhäuser im Kreis Freudenstadt begrenzt. Allgemein sei daher auch eine zunehmende Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Krankenhäusern festzustellen, was die Patientenversorgung erschwere.

Einig waren sich die SPD-Vertreter und die Betriebsräte der KLF, dass die gefassten Beschlüsse des Kreistages baldmöglichst umgesetzt werden. Für den Standort Horb bedeute dies die Aufrechterhaltung und den weiteren Ausbau der Chirurgie und der Abteilung für innere Medizin, verbunden mit einer ausreichenden Anzahl an Pflegebetten. Gerade diese beiden Bereiche würden die Grundlage für eine medizinische Versorgung darstellen und seien unabdingbare Voraussetzung für ein funktionsgerechtes Krankenhaus im Mittelbereich Horb, Eutingen und Empfingen.

Die Einrichtung eines medizinischen Versorgungszentrums oder ein Fachärztezentrum im Horber Hospital wurde dabei als sinnvolle Ergänzung des medizinischen Leistungsspektrums anerkannt.

Kritisch betrachtet wurde im Rahmen der Diskussion ein Zusammenschluss mit dem Klinikverbund Südwest (Calw, Nagold, Herrenberg, Böblingen/Sindelfingen). Die Presseverlautbarungen des Geschäftsführers des Südwest-Klinikums, Dr. Gunther Weiß, es sollten Überschneidungen in den Einzugsbereichen der Krankenhäuser vermieden werden, führt laut SPD „zu massiven Bedenken bezüglich der Zukunft des Horber Krankenhausstandortes“.

Denn mit dem Nagolder Krankenhaus würden diese räumlichen Überschneidungen eindeutig bestehen, sodass nach Ansicht der Sozialdemokraten eine Vernachlässigung des medizinischen Angebots in Horb zu befürchten sei.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Freudenstadt, Axel Lipp, machte hierbei deutlich, dass eine Kooperation beziehungsweise Fusion der gemeinnützigen KLF GmbH und konkrete Verhandlungen im Hinblick auf einen Zusammenschluss mit anderen Klinikverbünden als Grundsatzfrage eindeutig in die politischen Zuständigkeit des Kreistages falle. Dies bedürfe einer gründlichen Diskussion unter Abwägung aller Vor- und Nachteile für Patienten und die Mitarbeiter der beiden Krankenhäuser im Landkreis. Entscheidend sei dabei, das Leistungsangebot bei der Gesundheitsversorgung im Kreis Freudenstadt insgesamt aufrechtzuerhalten und zeitnah weiterzuentwickeln.

Dieser Aufgabe müsse sich auch die „Bürgerinitiative pro Krankenhaus Horb“ stellen. Und auch der Kreistag müsse sich darüber im klaren sein, in Zukunft ausreichende finanzielle Mittel für die zwei Krankenhausstandorte im Landkreis Freudenstadt bereitzustellen, so die SPD-Mitteilung.

Quelle Neckar Chronik 15.05.2009