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Thomas Mattes hält Haushaltsrede 2015

Am 27.01.2015 hat der Horber Gemeinderat die Haushaltssatzung 2015 beschlossen. Zum Haushalt und den kommunalpolitischen Schwerpunkten in der mittelfristigen Finanzplanung hat der Fraktionsvorsitzende Thomas Mattes Stellung nehmen.

Die Haushaltsrede im Wortlaut:

Im Gegensatz zum Fehlbetrag im Vorjahr wird der Ergebnishaushalt 2015 mit einem Überschuss von ca. 1,234 Mio. € abschließen. Die Verwaltung hebt im Vorbericht mehrfach deutlich hervor, dass mit diesem Überschuss erstmals seit der Umstellung auf die kommunale Doppik ein genehmigungsfähiger und generationengerechter Haushalt zustande gekommen ist. Das ist sehr erfreulich. Dennoch darf nicht verkannt werden, dass die starke Abhängigkeit des Haushalts von der konjunkturellen Entwicklung Risiken in sich birgt. Dies belegt auch der erste Satz auf der letzten Seite des Vorberichts (Seite 29 oben): „Sollten die landes- und bundesweiten Steuereinnahmen hinter den Prognosen zurückbleiben, so kann ohne eine weitere Konsolidierung der Haushalt der Stadt Horb a. N. nicht mehr ausgeglichen werden.“

Wie im Genehmigungserlass des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 13.03.2014 zum Haushalt 2014 ausgeführt, ist die Stadt weiterhin gefordert, den von ihr bislang verfolgten Konsolidierungskurs fortzusetzen und nach Möglichkeit zu intensivieren, um eine dauerhafte Verbesserung der Finanzierungsstrukturen und eine merkliche Reduzierung der Gesamtverschuldung zu erreichen.

Was die Verschuldung anbetrifft stehen noch riesige Aufgaben vor uns. Es besteht keinerlei Grund in Euphorie zu verfallen! Die Aussage des Herrn Oberbürgermeisters, wir würden es schaffen, in den nächsten fünf bis sieben Jahren schuldenfrei zu sein, kann nicht unkommentiert bleiben. Im Hoheitsbereich ist ein positiver Trend erkennbar. Der Schuldenstand geht von 7,384 Mio. € zum Jahreswechsel 2014/2015 bis Ende 2018 auf rund 4,0 Mio. € zurück. Wenn man sich öffentlich auf die Schultern klopft gehört zur Wahrhaftigkeit auch die vollständige Darlegung eines Sachverhalts. Zu dem Gesamtschuldenstand zählen noch die Eigenbetriebe Stadtentwässerung und Stadtwerke, auch wenn diese durch Gebühren finanziert sind. Blendet man nichts aus, steigt der Gesamtschuldenstand von 51,1 Mio. € zum 31.12.2014 um fast 6 Mio. € auf sage und schreibe 57,0 Mio. € am 31.12.2018. Die jetzt schon hohe Pro-Kopf-Verschuldung steigt in dieser Zeit von 2.113 € auf 2.360 €.

Der Ansatz für die wichtige Einnahmequelle Gewerbesteuer musste trotz der bereits zum 01.01.2014 in Kraft getretenen Hebesatzerhöhung auf 370 v.H. mit 6,7 Mio. € leider nach unten korrigiert werden.

Ein risikobehafteter Faktor wird die Kreisumlage bleiben, auch wenn der 2015 zu zahlende Betrag um rund 300 T€ niedriger ist. Auf Kreisebene stehen einige Aufgaben an. Nach Schließung der Akutklinik in Horb ist die 24-Stunden-Notfallversorgung immer noch nicht zufriedenstellend gelöst. Zum Freudenstädter Krankenhaus gibt es verschiedene An- und Neubauvarianten bis zu einem fast dreistelligen Millionenbetrag.

Die durchschnittliche Netto-Investitionsrate in der mittelfristigen Finanzplanung hat sich sehr positiv entwickelt. Das Jahr 2014 war durch dringende Sanierungsmaßnahmen, insbesondere der Beseitigung von Formaldehyd in Schulen und Kindergärten geprägt, die dieses Jahr teilweise noch abgeschlossen werden. Insofern besteht wieder mehr Handlungsspielraum für weitere anstehende Maßnahmen.

In den Jahren 2014 und 2015 sind noch insgesamt 950 T€ für die Erstellung eines Busbahnhofs Horb eingestellt. Wie in Drucksache Nr. 139/2014 dargelegt können aufgrund der kleineren Variante des Einkaufszentrums Teile dieser Mittel eingespart und für die Umsetzung der Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs verwendet werden. Zur Stärkung des wichtigen Bahn-/Busknotenpunkts Horb legt die SPD-Fraktion aber Wert auf eine barrierefreie und zeitgemäße Gestaltung des Busbahnhofs, z.B. mit Überdachung der Bussteige.

Natürlich hätte man sich die Realisierung der ursprünglichen Pläne des größeren Einkaufszentrums „Neckar-Galerie“ mit rund 11.000 qm Handelsflächen gewünscht. Man darf aber nicht die Augen vor der Realität verschließen und sollte das zur gegebenen Zeit Machbare umsetzen! Ständiges Lamentieren und Zerreden von noch bestehenden Möglichkeiten helfen nicht weiter! Vielfach überlagern Eigeninteressen und Rechthaberei die öffentliche Diskussion. Entscheidend sind nicht Behauptungen selbst ernannter Demoskopen.

Der Bau der kleineren Version „Neckarkaden“ und die Umsetzung der Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Es ist deshalb konsequent, wenn im Haushaltsplan 2015 schon 250 T€ für Grunderwerb und 100 T€ für Planungen im Wettbewerbsgebiet bereitgestellt werden.

Die SPD-Fraktion begrüßt, dass aufgrund eines gemeinsamen Antrags mit der FD/FW vom 22.05.2012 ein Horbpass eingeführt wird. Für sozial schwache Familien werden teilweise Verbesserungen erreicht. Leider wurde nach zahlreichen Vorberatungen das ursprüngliche Anliegen durch die Verwaltung verzögert und verwässert. Man hat keine Experten aus Nagold in den Gemeinderat oder den KSA eingeladen. Während in anderen Bereichen (z.B. Stadtmarketing) viel Geld ausgegeben wird, wurden die Kindergartenbeiträge und Musikschulgebühren nicht in den Horbpass integriert. Die Armut von Kindern und Familien in Deutschland, die insbesondere von Arbeitslosengeld II leben müssen, nimmt weiter zu. Die Chance, auf kommunaler Ebene gegenzusteuern, wird vertan.

Unter Hintenanstellen unserer Bedenken stimmen wir der Einführung des Horbpasses als solchem zu, behalten uns aber einen Änderungsantrag zu einem späteren Zeitpunkt vor.

Die SPD-Fraktion stimmt der vom VTA/BA für das Haushaltsjahr 2015 empfohlenen Verteilung der Mittel aus dem Fördertopf für Pflichtaufgaben in den Stadtteilen zu. Es können wichtige Projekte wie z.B. die ersten Bauabschnitte der Sanierung der Felldorfer Straße in Ahldorf, der Karl-Hiller-Straße in Betra und der Lindenbrunnenstraße in Bildechingen sowie die im Zuge der B 14-Sanierung durchgeführten notwendigen Angleicharbeiten der Linksabbiegerspur in Ihlingen bezuschusst werden.

Der Fortschreibung des Beschaffungsprogramms für Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr bis 2018 stimmen wir ebenfalls zu. Wegen der steigenden Fahrzeugkosten ist die Erhöhung des jährlichen Haushaltsansatzes auf 150 T€ ab 2015 gerechtfertigt.

Der Empfehlungsbeschluss zur Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 12.500 € für die Dachsanierung der Stiftskirche Heilig Kreuz wird von der SPD-Fraktion mitgetragen. Die Stadtverwaltung weist in der vorliegenden besonderen Einzelfallentscheidung zu Recht darauf hin, dass die Stiftskirche ortsbildprägenden Charakter hat und auch Bestandteil des überarbeiteten Gesamtstadtlogos ist.

Die SPD-Fraktion hält den Antrag auf Einrichtung eines kostenfreien W-LAN-Netzes in der Innenstadt noch nicht für entscheidungsreif. Es geht uns weder um die Einschränkung der Nutzung von modernen Kommunikationstechnologien noch um die mögliche Bereitstellung von Haushaltsmitteln in Höhe von 11.250 €. Um eine vorschnelle Entscheidung ohne Prüfung möglicher Gesundheitsgefahren und ggf. Schutzvorkehrungen zu vermeiden, hat die SPD-Fraktion die Vertagung des Tagesordnungspunktes und die Einladung eines neutralen Gutachters in den Gemeinderat beantragt. Auf die beigefügte Tischvorlage wird Bezug genommen.

Wesentlicher Punkt des auch 2015 nur auf vier Seiten beschränkten Investitionsprogramms der mittelfristigen Finanzplanung ist das Feuerwehrwesen.

Für den Brandschutz ist eine gute personelle und sachliche Ausstattung der Feuerwehr von großer Bedeutung.

Als zweite Rate werden 358 T€ für den Neubau des Feuerwehrhauses Dießener Tal bereitgestellt. Am 17.12.2014 hat bereits das Richtfest stattgefunden. Anfang Januar kam es zur Besiegelung des historischen Zusammenschlusses dreier früherer Wehren zur neuen schlagkräftigten Abteilung „Dießener Tal“.

Für die Verlagerung des Feuerwehrstandortes von der Florianstraße auf das Kasernengelände und die Schaffung eines Feuerwehrzentrums Hohenberg wurden 4,5 Mio. € in den Plan aufgenommen. Nach Abzug der eingeplanten Zuschüsse von 1,655 Mio. € würde der städtische Anteil 2,845 Mio. € betragen, es sei denn der Ausgleichsstock bricht weg. Dies ist bereits für die Stadt ein finanzieller Kraftakt. Nach der Drucksache Nr. 10/2015 ist mehr als fraglich, ob die 4,5 Mio. € überhaupt ausreichen. Es ist richtig, dass die Verwaltung die Finanzierung um ein Jahr auf den Zeitraum 2016-2018 verschoben hat.

Vieles spricht für eine Verlagerung auf den Hohenberg:

Wenn man das bisherige Gebäude ertüchtigen würde, fielen ohne Erweiterungsflächen bereits Kosten von 1,9 Mio. € an. Die Erweiterungsmöglichkeiten in der Florianstraße werden von der Arbeitsgruppe „Feuerwehrzentrum Hohenbergkaserne“ als nicht zufriedenstellend und zukunftsfähig angesehen. Zudem stehen im Kasernenareal größere Flächen als in der Florianstraße zur Verfügung. Im Übrigen eröffnen sich mit der Verlagerung der Feuerwehr auf den Hohenberg weitere Entwicklungsperspektiven für die Duale Hochschule.

Die SPD-Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag grundsätzlich zu. Die Verwaltung ist aber gefordert, spätestens bis zur nächsten Haushaltsberatung eine verlässliche Kostenschätzung vorzulegen und die Zuschusssituation genau abzuklären.

Zu erwähnen bleibt noch die Dach- und Fassadensanierung des Neckarbades. Nachdem im vergangenen Jahr Formaldehydsanierungen oberste Priorität hatten, muss diese mehrfach verschobene Maßnahme nun dringend durchgeführt werden.

 

Zusammenfassung:

Die SPD-Fraktion wird dem Haushaltsplan 2015 zustimmen.

Im Haushaltsjahr 2015 und in dem bis 2018 laufenden Zeitraum der mittelfristigen Finanzplanung stehen einige zukunftsweisende Entscheidungen an.

Der Gemeinderat ist gefordert, jeweils das Für und Wider sorgfältig gegeneinander abzuwägen und im Rahmen der finanziellen Verhältnisse die erforderlichen Mittel bereitzustellen.

Jedes einzelne Gemeinderatsmitglied hat von den Wählerinnen und Wählern den Auftrag erhalten, sich fünf Jahre lang für die Belange der Stadt und der Bevölkerung einzusetzen. Niemand kann alle Wünsche und Erwartungen erfüllen. Aber wenn man nach wenigen Monaten aus der Verantwortung flieht, vergibt man die Chance, die Welt zum Bessern zu verändern!

Thomas Mattes hält Haushaltsrede 2014

Am 28.01.2014 hat der Horber Gemeinderat die Haushaltssatzung 2014 beschlossen. Zum Haushalt und den kommunalpolitischen Schwerpunkten in der mittelfristigen Fianzplanung hat der Fraktionsvorsitzende Thomas Mattes Stellung genommen.

Die Haushaltsrede im Wortlaut

Nach dem Vorbericht zum Haushaltsplan wird der Ergebnishaushalt 2014 mit einem Fehlbetrag von ca. 1,145 Mio. € abschließen. Auch wenn dies durch die unumgänglichen Formaldehydsanierungen bedingt ist und bei der Entschuldung bis 2015 gewisse Erfolge zu verzeichnen sind, ist die Haushaltssituation nicht als rosig zu bezeichnen. Die Entwicklung der mittelfristigen Finanzplanung ist mit der gebotenen Vorsicht zu betrachten.
Durch die von der Haushaltsstrukturkommission erarbeiteten Vorschläge konnten bisher jährliche Einsparungen von rund 1,087 Mio. € erreicht werden.
Das ursprünglich gesetzte Einsparziel von jährlich 2,5 Mio. € wurde deutlich verfehlt.
Ob dieser Betrag ohne Gefährdung der zweiten strategischen Zielsetzung „attraktive Stadt“ voll erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Stadtverwaltung und auch der 2014 neu zu wählende Gemeinderat werden sich mit weiteren Konsolidierungsmaßnahmen auseinandersetzen müssen, damit der Ergebnishaushalt dauerhaft zumindest ausgeglichen ist. Die Stadt kann es sich nicht leisten, von der Substanz zu leben. Für das Haushaltsjahr 2014 wäre der generationengerechte Haushalt gegeben gewesen. Die Formaldehydproblematik zeigt wie Haushaltsplanungen durch kurzfristig eintretende Unwägbarkeiten Makulatur werden.

Mit Sorge erfüllt uns, dass sich die Verschuldung im Hoheitsbereich durch weitere Kreditneuaufnahmen von 1,6 und 1,2 Mio. € in den Jahren 2016 und 2017 wieder erhöht. Rechnet man die Schulden bei den Eigenbetrieben Stadtentwässerung und Stadtwerke hinzu, steigt der Gesamtschuldenstand von rd. 49,9 Mio. € auf gewaltige 56,67 Mio. € an.

Unerfreulich ist die nach wie vor hohe Kreisumlage. Obwohl 2014 der Hebesatz um 0,5 Punkte auf 34,5 v.H. gesenkt wurde, steigt der von der Stadt Horb zu zahlende Betrag von 9,3 Mio. € (2013) auf 9,78 Mio. € an. Auch wenn die Kreisumlage an die Steuerkraftsumme gekoppelt ist und der Landkreis Finanzmittel für die kreisweit zu bewältigenden Aufgaben benötigt, sind fast 10 Mio. € für den Stadthaushalt eine beträchtliche Summe. Der Landkreis ist ebenfalls gefordert, sein strukturelles Defizit abzubauen. Vor dem Hintergrund der Gesundheitsversorgung sind kritische Fragen nach einem in den Ostkreis zurückfließenden „Gegenwert“ berechtigt. Es ist enttäuschend, dass die Kreisumlage ausschlaggebend war für die Schließung des Horber Krankenhauses. Genau das Gegenteil ist eingetreten: Horb hat keine Akutklinik mehr und die Notfallpraxis steht auch auf der Kippe. Wir zahlen sogar mehr Kreisumlage als in den Vorjahren.
Wahlkampftaktische Diskussionen über einen tatsächlich und rechtlich unrealistischen Austritt aus dem Landkreis sind aber überflüssig!

Mit dem Haushaltsplan 2014 werden die Hebesätze der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer maßvoll erhöht. Die jährlichen Mehreinnahmen von insgesamt 360.000 € werden zweckgebunden für eine bessere Breitbandversorgung und für Unterhaltungsmaßnahmen im Hoch- und Tiefbau verwendet.
Auf die Einrichtung eines neuen Betriebszweiges „Breitbandinfrastruktur“ bei den Stadtwerken entfallen 250.000 €.
Die Breitbandversorgung ist zwar nicht Aufgabe der Stadt. Es geht aber um die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in Horb und allen 17 Stadtteilen. Der ländliche Raum ist das Opfer einer schrankenlosen Privatisierungs- und Deregulierungspolitik der vergangenen Jahrzehnte. Private Telekommunikationsunternehmen stehen außerhalb lukrativer Ballungszentren nicht Schlange. Die Stadt Horb kann nicht zulassen, dass Stadtteile für lange Zeit vom „schnellen Internet“ abgeschnitten bleiben. Wer die Verantwortung auf den Bund schiebt, ignoriert, wie Gesetzesverfahren ablaufen und dass die Förderung an bestimmte noch zu definierende Tatbestände geknüpft wird. Viele andere Kommunen in Baden-Württemberg warten nicht ab und legen die Hände in den Schoß. Wir müssen aufpassen, dass wir von der rasanten Entwicklung nicht abgehängt werden. Eine attraktive Stadt braucht für zuzugswillige junge Familien und Freiberufler eine gute Breitbandversorgung. Die jährlichen Steuermehreinnahmen von 360.000 Euro setzen sich aus 5.000 Euro für die Grundsteuer A, 160.000 € für die Grundsteuer B und 190.000 Euro bei der Gewerbesteuer zusammen. Auch die Gewerbetreibenden werden angemessen beteiligt. Bei der Erhöhung der seit 1997 unveränderten Grundsteuer B um 20 Prozentpunkte von 370 auf 390 v.H. handelt es sich um eine moderate Erhöhung. Vergleiche mit dem schuldenfreien kleineren Empfingen oder Ballungszentren wie Böblingen hinken. Für die Eigentümer entstehen Mehrkosten von durchschnittlich 1,30 bis 1,50 Euro im Monat. Nicht nur die Mieter erhalten durch das „schnelle Internet“ einen Gegenwert, sondern auch die Immobilien in bisher benachteiligten Stadtteilen eine Wertsteigerung.

Die SPD-Gemeinderatsfraktion wollte ursprünglich mit der Grundsteuererhöhung auch den durch die von ihr beantragten Einführung sozial gestaffelter Kindergartenbeiträgen entstehenden Verwaltungsaufwand gegenfinanzieren. Sozial gestaffelte Kindergartenbeiträge wurden leider von der Gemeinderatsmehrheit abgelehnt.
Wir werden der Erhöhung auf 390 Prozentpunkte dennoch zustimmen, da die Stadt mit der Einrichtung eines neuen Betriebszweiges „Breitbandversorgung“ bei den Stadtwerken den richtigen Kurs verfolgt.
Bei der Entscheidung für die maßvolle Erhöhung der Grundsteuer B haben wir – ebenfalls Grundstücks- und Wohnungseigentümer – es uns nicht leicht gemacht!

Außerdem werden die Unterhaltungsmittel im Hoch- und Tiefbau um 110.000 Euro aufgestockt. Im Stadtgebiet gibt es unzählige städtische Gebäude, marode Straßen und Brückenbauwerke, die schon längst saniert werden müssten. Mit den vorhandenen Unterhaltungsmitteln können nur die aller dringendsten Maßnahmen durchgeführt werden. Die Stadt trägt die Verkehrssicherungspflicht. Die Konsequenz wären unter Umständen verheerende Zustände einzelner Innerorts- bzw. Gemeindeverbindungsstraßen oder die Sperrung von Brückenbauwerken und große Umwege. Es würde nicht überraschen, wer sich dann am schnellsten der lautstarken Kritik anschließen würde!

Wie eingangs ausgeführt wird wegen der Beseitigung der Raumluftbelastungen u.a. durch Formaldehyd im Jahre 2014 der generationengerechte Haushalt noch nicht erreicht. Die Sanierungen in Höhe von 1,55 Mio. € sind alle dringend notwendig. Die Gesundheit der Kinder und Lehrkräfte hat höchste Priorität! Der Fachbereich 5 hat schnell und konsequent gehandelt. Beim „Runden Tisch Formaldehyd“ wurden mit Vertretern der Schulen die betroffenen Gebäude durchgesprochen und eine Priorisierung festgelegt. Entgegen den Ausführungen von Herrn Oberbürgermeister beim Jahresempfang ist der Schulträger und nicht das Kultusministerium für Sanierungen zuständig.

Die SPD-Fraktion stimmt der vom VTA/BA für das Haushaltsjahr 2014 empfohlenen Verteilung der Mittel aus dem Fördertopf für Pflichtaufgaben in den Stadtteilen zu. Es können wichtige Projekte wie z.B. die Erneuerung von Kinderspielplätzen in Nordstetten, die Sanierung von Stützmauern in Rexingen und Pflasterarbeiten im Bereich des Dettlinger Gemeindesaales bezuschusst werden.

Die Anfrage der SPD-Fraktion zum Stadtmarketing wurde im Wesentlichen beantwortet. Ähnlich wie bei der Wirtschaftsförderung wurde eine Vielzahl von Aufgaben und Aktivitäten aufgelistet, deren Gewichtung und zeitlicher Aufwand von Außenstehenden kaum widerlegt werden kann. Dass bestimmte Aktivitäten sinnvoll sind und die Stadt voranbringen, wird nicht bestritten. Angesichts der Haushaltssituation stellt sich die Frage, ob weniger nicht doch mehr wäre! Es sollte genauer abgewogen werden, welche Kosten und Nutzen die jeweilige Veranstaltung bringt. Nach Ende der Gartenschau 2011 hätte man die angemieteten Räume im Gebäude Reibegäßle 6 spätestens zum 31.12.2011 kündigen können. Der Einwand, im Rathaus gäbe es keinen ausreichenden Platz mehr, überzeugt uns nicht.

Das Investitionsprogramm der mittelfristigen Finanzplanung beschränkt sich auf vier Seiten. Die durchschnittliche jährliche Netto-Investitionsrate hat sich zwar laut Vorbericht gegenüber dem Vorjahr von 80 T€ auf 708 T€ verbessert.
Dennoch musste wegen der Formaldehydproblematik die Dachsanierung des Neckarbades um ein Jahr auf 2015 verschoben werden. Zur Gewährleistung der Sicherheit wird aber ein regelmäßiges Monitoring für das Dach durchgeführt.

Bedeutendstes Projekt ist der Bau eines neuen Busbahnhofs Horb. Mit dem dafür eingestellten Betrag von insgesamt 950 T€ wird dem Gemeinderat einiges abverlangt. Die Verlegung des Busbahnhofes ist wesentlicher Bestandteil eines im Übrigen von einem Investor getragenen Millionenprojekts. Mit dem Einkaufszentrum „Neckargalerie“ auf dem früheren Postareal kann auf 11.000 qm Handelsflächen der für Horb wichtige Branchenmix geschlossen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Feuerwehr: Im Dießener Tal wird durch die Fusion dreier bisher selbständiger Abteilungen die Einsatzbereitschaft im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung sichergestellt. Mit dem Neubau eines zentralen Feuerwehrhauses entsteht eine schlagkräftige Abteilung mit entsprechendem Fuhrpark und modernem Gebäude.
Für die Verlagerung der Kernstadtfeuerwehr in die ehemalige Hohenbergkaserne werden insgesamt 2,65 Mio. € bereitgestellt. Mit der Verlagerung der Feuerwehr auf den Hohenberg eröffnen sich weitere Entwicklungsperspektiven für die Duale Hochschule. Außerdem müsste das Feuerwehrgebäude in der Florianstraße in absehbarer Zeit saniert werden.
Auffallend ist, dass für den Neubau des Gemeinderatssitzungssaales kein Betrag mehr aufgeführt wird. Letztes Jahr ging die Verwaltung noch von 1 Mio. € für einen möglichen Prestigebau aus.

Im Umweltbereich sind die Fortführung der flächendeckenden LED-Umrüstung der Straßenlaternen bis 2016 und die Renaturierung des Isenburger Baches besonders hervorzuheben.

Die SPD-Fraktion begrüßt es, dass in den Jahren 2014 bis 2017 mit 60 % Landeszuschüssen Sanierungsmaßnahmen in den Stadtteilen Bildechingen und Talheim und hoffentlich auch in Mühlen und Mühringen durchgeführt werden können.

Zum Stellenplan ist anzumerken, dass bei den Beamten erstmals eine 25%-Stelle für den auf Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion eingerichteten Jugendgemeinderat ausgewiesen wird. Wir freuen uns, dass demnächst die erste Wahl stattfindet. Es ist wichtig, junge Menschen an die Mitgestaltung in unserer Stadt und allgemein an das demokratische Gemeinwesen heranzuführen.

Zusammenfassung:

Die SPD-Fraktion wird dem Haushaltsplan 2014 zustimmen.

Die bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen haben sich positiv auf den Haushalt ausgewirkt. Im Zeitraum der mittelfristigen Finanzplanung können wichtige Projekte umgesetzt werden. Der Schuldenabbau wird auch in den kommenden Jahren den Gemeinderat beschäftigen.

Es bringt nichts, über die Ablehnung einer Schuldenbremse in der Hauptsatzung zu lamentieren. Sie wäre kein taugliches Instrument gewesen, da sie nicht dringende Investitionsmaßnahmen berücksichtigt, mit denen langfristig Geld eingespart werden kann. Im Sozial- und Bildungsbereich könnte eine Selbstbeschränkung zu unbilligen Härten führen. Die Vorschriften der Gemeindeordnung sind ausreichend. Haushaltspläne sind im Übrigen der Rechtsaufsichtsbehörde zur Genehmigung vorzulegen.

Sachargumente und Ausblick über die nächste Wahl hinaus, ohne die eigenen Akzente aus den Augen zu verlieren, müssen Maxime unseres Handelns sein!

Thomas Mattes hält Haushaltsrede 2013

Am 29.01.2013 hat der Horber Gemeinderat die Haushaltssatzung 2013 beschlossen. Zum Haushalt und den kommunalpolitischen Schwerpunkten in der mittelfristigen Finanzplanung hat der Fraktionvorsitzende Thomas Mattes Stellung genommen.

Haushaltsrede von Thomas Mattes (SPD)

Am Dienstag wurde die Haushaltssatzung für das Jahr 2012 verabschiedet. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Thomas Mattes, hielt eine viel beachtete Rede. Hier sein Manuskript:

Sprachrohr für die Jugend

Unter dem Titel "Sprachrohr für die Jugend / In Nagold können Jugendliche in einem Jugendgemeinderat politisch aktiv werden"
schreibt Claudia Salden am 5.11.11 in der Neckarchronik